Der Mythos der perfekten Entscheidung
Im Laufe unseres Lebens stehen wir immer wieder vor Entscheidungen – großen wie kleinen. Oft suchen wir dabei nach der perfekten Wahl, dem einen richtigen Weg. Doch je länger wir danach streben, desto mehr verstricken wir uns in Zweifel und Unsicherheit. Woher kommt der Glaube, dass es die perfekte Entscheidung überhaupt geben muss?
Der Mythos der perfekten Entscheidung nährt sich aus der Illusion, dass es für jede Situation eine optimale Lösung gibt, die nur gefunden werden muss. In einer komplexen, dynamischen Welt ist diese Vorstellung jedoch unrealistisch. Entscheidungen werden auf Basis von Informationen getroffen, die nie vollständig sind – und sie sind eingebettet in ein Umfeld, das sich ständig verändert. Auch persönliche Werte, Prioritäten und Ziele verschieben sich mit der Zeit. Was heute ideal erscheint, kann morgen schon fragwürdig wirken. Perfektion wird dabei oft als Sicherheit interpretiert – doch Sicherheit in Entscheidungen existiert nur in sehr wenigen Fällen. Stattdessen ist Entscheidungsstärke gefragt: den Mut zu entwickeln, in Unsicherheit zu handeln und die Verantwortung für die eigene Wahl zu übernehmen.
Der Mythos der perfekten Entscheidung hält uns davon ab, ins Handeln zu kommen. Wer ihn durchschaut, gewinnt Freiheit: Die beste Entscheidung ist nicht die perfekte, sondern die, die heute mit bestem Wissen und klarer Haltung getroffen wird