Warum sich viele Angestellte nicht zu fragen getrauen
Fragen zu stellen gehört zu den einfachsten Mitteln, um zu lernen, sich weiterzuentwickeln oder Klarheit zu gewinnen. Und doch tun es viele nicht. In Meetings wird geschwiegen, im Alltag wird genickt statt nachgehakt – aus Unsicherheit, aus Angst, aus Gewohnheit. Warum ist das so?
Die Hemmung, Fragen zu stellen, hat oft tiefere Ursachen. Viele Menschen fürchten, als unwissend zu gelten oder unangenehm aufzufallen. Besonders in beruflichen oder sozialen Kontexten schwingt oft der Gedanke mit: "Das müsste ich eigentlich wissen". Dieser innere Druck lähmt. Hinzu kommt, dass in vielen Organisationen eine Kultur des Perfektionismus herrscht – Fehler und Unklarheiten werden nicht als normaler Teil des Prozesses gesehen, sondern als Schwäche. Auch die Sorge, andere zu stören oder bloßzustellen, spielt mit hinein. Fragen gelten dann nicht mehr als Zeichen von Interesse, sondern als potenzielles Risiko.
Dabei ist eine gute Frage oft wertvoller als jede schnelle Antwort. Wer fragt, zeigt Interesse, Mut und Denkfähigkeit. Eine Kultur, in der Fragen willkommen sind, schafft Raum für echte Entwicklung – individuell und im Team. Sich zu fragen getrauen heißt letztlich: Verantwortung übernehmen. Für das eigene Denken, für die eigene Klarheit – und für den Fortschritt im Ganzen.