Politiker und die bittere Wahrheit
Es ist ein Schauspiel, das längst seinen Unterhaltungswert verloren hat: Politiker, die mit pathetischen Reden das Land retten wollen, während sie in Wahrheit nur ihre Partei retten. Deutschland taumelt, die Systeme knirschen, das Vertrauen bröckelt. Doch anstatt die eigenen Strukturen zu hinterfragen, wird an Posten geklebt, an Parteilinien festgehalten, an Machtlogiken gefeilt.
-Reformen? Nur, wenn sie Stimmen bringen.
-Verantwortung? Nur, wenn sie nicht weh tut.
Die traurige Wahrheit ist: Viele in der Politik würden lieber das Land runter wirtschaften, als ihre Partei zu modernisieren. Die Parteiapparate sind zu träge, zu verfilzt, zu abhängig von internen Deals. Wer Neues wagt, riskiert Karriere und Mandat. Wer laut ist, wird kaltgestellt. Und so verwaltet man lieber den Verfall, als ihn aufzuhalten. Hinter verschlossenen Türen werden Strategiepapiere gewälzt, die mehr mit Eigeninteressen als mit Staatskunst zu tun haben. Während draußen Millionen spüren, dass etwas grundlegend schiefläuft.
Deutschland hat kein Erkenntnisproblem. Es hat ein Mutproblem. Wir wissen längst, was sich ändern müsste in Bildung, Verwaltung, Digitalisierung, Sicherheit, Energie. Aber wer die Macht hat, hätte am meisten zu verlieren. Und so geht das Spiel weiter: ein Land im Reformstau, geführt von Menschen, die lieber den Tank leer fahren, als die Route neu zu denken.
Am Ende wird man sagen: Es war nicht der Mangel an Ideen, der Deutschland runtergewirtschaftet hat --> es war der Mangel an Uneigennützigkeit und der Mangel an das Denken des großen Ganzen.