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Politiker und Veränderungen

Die bittere Wahrheit:

Politiker und Veränderungen --> Nö, ich bin doch nicht doof und säg an meinem eigenen Stuhl

Alle reden von Wandel, Reformen und Erneuerung. Doch wenn es um die eigenen Reihen geht, wird es plötzlich still. Kaum ein Politiker stellt die Strukturen infrage, aus denen er selbst hervorgegangen ist. Parteien predigen Fortschritt, aber handeln rückwärtsgewandt. Das ist kein Zufall, sondern System.

Parteistrukturen sind Machtstrukturen. Wer in ihnen aufsteigt, hat gelernt, wie man Mehrheiten organisiert, Loyalitäten pflegt und Risiken meidet. Veränderung aber bedroht genau diese Mechanik. Sie bringt Unsicherheit, Unvorhersehbarkeit und Kontrollverlust. Kurz und knapp: Sie gefährdet das, was den Apparat am Leben hält.

Politiker wissen das. Sie wissen, dass jede Reform am Fundament der Partei zugleich am Fundament ihrer eigenen Karriere rüttelt. Ein transparenteres, durchlässigeres und weniger hierarchisches System würde neue Akteure anziehen. Frische Köpfe, unberechenbare Stimmen und ehrliche Debatten. Das klingt gut für die Öffentlichkeit, aber gefährlich für jene, die gelernt haben, in den alten Strukturen zu überleben.

Darum bleibt alles beim Alten, während nach außen das Schauspiel von „Modernisierung" gespielt wird: neue Logos, Social-Media-Kampagnen und ein paar hippe Begriffe im Parteiprogramm (kosmetische Korrekturen aber keine strukturelle Erneuerung). Hinter den Kulissen läuft die Maschine weiter wie eh und je: loyalitätsbasiert, kontrolliert, taktisch.

Politiker verändern ihre Parteistrukturen nicht, weil sie sie brauchen. Sie sind nicht Opfer dieser Strukturen, sondern deren Produkt. Wer wirklich Wandel will, darf also nicht auf die warten, die davon profitieren, dass alles bleibt, wie es ist. Echte Veränderung kommt nie von innen. Sie kommt von denen, die das Spiel nicht mehr mitspielen wollen.

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